Herzlich Willkommen an der jüngsten und zugleich ältesten Universität Deutschlands! Die erste Universität nahm im Jahre 1389 ihren Betrieb auf. Nach mehreren Blütezeiten wurde sie 1816 mit nur noch 20 Studenten geschlossen.
Ab 1987 engagierten sich Mitglieder der heutigen Universitätsgesellschaft Erfurt für eine Wiedergründung der Universität, die mit der Wende 1989 auf deren Initiative hin rasch Gestalt annahm. Am 25. Juni 1993 erließ die Landesregierung eine Rechtsverordnung „über Aufgaben und Zusammensetzung der Gründungskommission zur Vorbereitung der Gründung der Universität Erfurt“.[11] Im Dezember 1993 beschloss der Landtag des Freistaats Thüringen, die Universität wiederzuerrichten.[12] Sie war bis zur Gründung der Technischen Universität Nürnberg die jüngste staatliche Universität Deutschlands, die ohne bestehende Vorgängereinrichtung neugegründet wurde, und zugleich eine der ältesten, welche über eine bis ins Mittelalter zurückreichende Tradition verfügt.[13]
Die Universität nutzt am Standort Nordhäuser Straße die größtenteils in den 1950er- und 1960er-Jahren errichteten Gebäude des Pädagogischen Instituts (später Pädagogische Hochschule). Sie weisen in großen Teilen den damals für solche Bauten in der DDR charakteristischen neoklassizistischen Stil auf, illustrieren aber auch den Wandel der Architektur in dieser Zeit. Das Auditorium maximum stammt aus den Jahren 1956 bis 1961.
Die juristische Wiedergründung der Universität in Erfurt erfolgte zum 1. Januar 1994. Der Lehrbetrieb wurde zum Wintersemester 1999/2000 aufgenommen, kurz nachdem der Gründungspräsident Peter Glotz die Universität wieder verlassen hatte. Sein Nachfolger wurde Wolfgang Bergsdorf. 2001 wurde die Pädagogische Hochschule Erfurt in die Universität eingegliedert. Zwei Jahre später wurde mit der Katholisch-Theologischen Fakultät die zuvor von den katholischen Diözesen Ostdeutschlands getragene Theologische Fakultät Erfurt samt Priesterseminar (Nachfolgerin des 1952 errichteten Philosophisch-Theologischen Studiums Erfurt) als vierte Fakultät in die Universität integriert. Anfang der 1990er-Jahre gab es zudem Pläne die Kirchliche Hochschule Naumburg in die Universität einzugliedern. Diese wurden nicht realisiert.